Romulus

 

Mit Romulus dem Großen ins dreißigste Bühnenjahr

Am 3. Mai feiert der Theaterspielkreis Pfaffenhofen mit Dürrenmatts Komödie im Jubiläumsjahr die insgesamt 84. Premiere!

Mit einem großen Darstelleraufgebot eröffnet die Pfaffenhofener Laienbühne ihre dreißigste Spielzeit. Unter der Regie von Erich Baumgärtner tragen 17 Personen und 4 lebende Hühner die komische Handlung der 1948/49 entstandenen und 1980 umgeschriebenen Komödie Romulus der Große. Man zählt das Jahr 476, als an einem frühen Märzmorgen der Präfekt Spurius Titus Mamma den kaiserlichen Sommersitz in Campanien betritt. Verdreckt, mühsam, den linken Arm in einem blutverschmierten Verband, stolpert er, scheucht gackernde Hühner auf und findet endlich das Arbeitzimmer der Kaisers - leer und verlassen. So lässt Friedrich Dürrenmatt seine ungeschichtliche historische Komödie beginnen, eine groteske, eigentlich widersprüchliche Wortverbindung, die den tragikkomischen Inhalt des Dramas bereits andeutet. Romulus, leidenschaftlicher Hühnerzüchter und letzter Kaiser des untergehenden römischen Weltreichs (gespielt von Theo Abenstein), legt alles darauf an, dem heranrückenden Germanenfürst Odoaker (Sepp Kainz) das Reich kampflos zu überlassen. Dagegen wehren sich seine Frau Julia (Inge Stadler), seine Tochter Rea (Andrina Kremer) und der um Asyl bittende oströmische Kaiser Zeno (Harald Langer) vehement; Kriegsminister (Walter Steiner) und Innenminister (Reinhard Haiplik) schmieden bereits ausgeklügelte Fluchtpläne. Der aus germanischer Gefangenschaft zurückgekehrte Schwiegersohn des Kaisers (Christoph Schmidt) macht dem untätigen Romulus erbitterte Vorwürfe. Lediglich die beiden Leibdiener (Horst Kupferschmidt und Theo Groß) erweisen sich als tragende Säulen des maroden Reichs. Als dann aber ein finanzkräftiger Hosenfabrikant (Steffen Wagner) ein "unmoralisches Angebot" offeriert, nimmt das Drama seine groteske Wendung.